Politische Naturschutzarbeit Oliver Balmer
Raumplanung

Politik und Naturschutz

Naturschutz geht nicht ohne Politik. Wir unterstützen daher immer wieder Initiativen und Referenden, welche die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen verhindern wollen.

Was nützt das schönste Naturschutzgebiet, wenn rund herum der Boden zubetoniert wird oder das Klima sich so erhitzt, dass es den einheimischen Arten zu heiss wird und sich nur noch Pflanzen und Tiere aus den Subtropen wohl fühlen? Damit das nicht passiert, braucht Naturschutz Politik. Denn in den letzten Jahrzehnten hat sich der Druck auf die Natur weiter erhöht.

Eine wichtige Möglichkeit zur politischen Einflussnahme sind kantonale und nationale Initiativen. Pro Natura Basel unterstützt daher mehrere Initiativen, mit denen die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden sollen, um die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen zu verhindern.

Initiative "Sanierung Deponie Maienbühl" kommt zur Abstimmung

Die Volksinitiative «Ja zu sauberem Quellwasser für das grosse grüne Dorf!» verlangt, dass die Gemeinde Riehen ihre Quellen sowie ihre Naturschutzgebiete schützt und die mit Giftstoffen belasteten Deponien innerhalb von zehn Jahren risiko- und verursachergerecht saniert. Wo erforderlich koordiniert sie die Massnahmen grenzüberschreitend. 

Der Inhalt der in den 1940er Jahren eröffneten Deponie Maienbühl ist immer noch weitgehend unbekannt. Sie ist eine Gefahr für die Grundwasser-Schutzzonen. Es ist wichtig, diese giftige Hinterlassenschaft endlich zu sanieren. 

Pro Natura Basel ist Mitglied im breit abgestützten Initiativkomitee. Ende Januar 2023 wurde die Initiative mit 1160 Unterschriften eingereicht. Sie kommt am 3. März 2024 zur Abstimmung.

Bitte stimmen auch Sie mit «Ja zu sauberem Quellwasser für das grosse grüne Dorf!» 

Biodiversitätsinitiative und Landschaftsinitiative

Durch industrielle Bewirtschaftung und anhaltende Bautätigkeit gehen natürliche Lebensräume verloren. Über ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz ist gefährdet. Das Insektensterben ist ein Alarmzeichen dieser Entwicklung. Die Biodiversitätsinitiative fordert mehr Flächen, die im Einklang mit der Natur bewirtschaftet werden, mehr Schutzgebiete und mehr Gelder für die Förderung von Biodiversität.

Die Bautätigkeit ausserhalb der Bauzonen zerstückelt und zerstört unsere Landschaft. Tiere und Pflanzen verlieren dadurch ihre Lebensgrundlage. Wir Menschen finden immer weniger Erholungsräume. Die eidgenössische Landschaftsinitiative will die Verbauung unserer Landschaft stoppen und den Boden schonen. Das Bauen ausserhalb der Bauzonen soll strengen Regeln unterstellt werden. Zudem sollen naturnahe Flächen für Pflanzen und Tiere sowie das notwendige Kulturland für die einheimische Nahrungsproduktion gesichert werden. 

Dieser kurze Film hier fasst die Ziele der beiden Initiativen zum Schutz der Vielfalt von Natur und Landschaft zusammen.

Die Landschaftsinitiative wurden im Oktober 2023 vom Initiativkomitee zugunsten des indirekten Gegenvorschlags zurückgezogen. 

Bei der Biodiversitätsinitiative kommt es 2024 zur Volksabstimmung, weil der Ständerat im Dezember 2023 nicht auf den indirekten Gegenvorschlag eingetreten ist. Pro Natura wird sich stark für die Annahme der Initiative einsetzen, denn die Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage.